Alle Bewegungsbilder, welche die sakrale Kunst geschaffen hat - in Stein gehauen, aus Ton geformt, gemalt oder aus winzigen Mosaiksteinchen zur großen Fläche gestaltet - sind jeweils nur Momentaufnahmen einer spezifischen, zeitgebundenen Gotteswahrnehmung: Sie möchten uns die zeichenhafte, symbolische Dimension des Geistes nahebringen. Ein Herz für den Tanz Je öfter wir uns tanzend in diese Bewegungsbilder hineingeben, desto wacher wird unsere Erinnerung an das religiöse Urbild durch die Erfahrung von Ruhe in Bewegung. In der
Bereitschaft der Hinwendung, als der Grundhaltung des Gebetes, wird es möglich, dass sich im Tanz äußere, profane Zeit zum inneren Raum wandelt, in dem die Inhalte religiöser Bewegungsformen aufscheinen. |
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Sakraler Tanz meint den Übungsweg, wodurch Gebet in der Bewegungssprache des Körpers lebendig wird. Durch die Erfahrung der religiösen Dimension in der Bewegung hat der Tanzende aktiven Anteil am Mysterium der Schöpfung. Diese Teilnahme verwandelt ihn zum bewussten Mitschöpfer am göttlichen Werk. Durch die Vorgabe des Themas und Bewegungselementen der europäischen Tradition, führt der Tanz als gemeinsames Tun aus der Entfremdung, der Aufspaltung von Leib, Seele und Geist. In der Ausrichtung auf ein gemeinsames Zentrum lehrt uns der Tanz die Erfahrung der eigenen Mitte. |
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